Eine Studie befasste sich mit der Frage, welche der 96 gesetzlichen Krankenkassen günstig sind und zudem mit zusätzlichen Leistungen punkten.
Gesetzliche Krankenkassen im Vergleich
11.12.2023 (verpd) Bei einem jährlichen Ranking der besten gesetzlichen Krankenkassen wurden in diesem Jahr nur drei als Gesamtsieger gekürt. In den Teilkategorien Leistungen und Kundenservice sieht es etwas anders aus.
Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat den durchschnittlichen Zusatzbeitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für das Jahr 2024 festgesetzt. Demnach erhöht sich der Wert um 0,1 Prozentpunkte auf nun 1,7 Prozent. Auch viele der 96 Krankenkassen als Träger GKV werden vermutlich den jeweiligen kassenindividuellen Zusatzbeitragssatz hochsetzen. Die endgültige Entscheidung wird in der Regel wohl erst bis Ende Dezember bekannt gemacht werden.
Wer als gesetzlich Krankenversicherter höhere gesetzliche Krankenversicherungs-Beiträge verhindern will, kann zu einer günstigeren Kasse wechseln. Aber auch das Leistungsangebot muss zu den Bedürfnissen passen. Gerade bei den Mehrleistungen und im Service gibt es Unterschiede. Zu diesem Ergebnis kommt auch eine diesjährige Auswertung des DFSI Deutsches Finanz-Service Institut GmbH im Auftrag der Wirtschaftszeitung Handelsblatt.
Die Vergleichsmethode
Die Experten bewerteten die Unternehmensqualität von 68 Krankenkassen in den Teilbereichen Leistungsangebote, Kundenservice und Finanzkraft. Die Ergebnisse der drei Teilbereiche gingen zu jeweils einem Drittel in den Gesamtwert für die Unternehmensqualität ein. Die maximal erreichbare Punktzahl beträgt aggregiert 100 Punkte.
„Unterschiedliche Ränge einzelner Anbieter trotz gleicher Punktzahl werden durch Unterschiede der Nachkommastellen verursacht“, schreibt das Handelsblatt zur Wertung. Die Bewertung in den einzelnen Kategorien reicht von „exzellent“ über „sehr gut“, „gut“, „befriedigend“ bis zu „ausreichend“ und „mangelhaft“ für die aufgeführten Anbieter. Das Ergebnis wird in Punkten ausgewiesen. Maximal erreichbar sind 100, das Mittelfeld pendelt sich um die 60-Punkte-Marke ein.
Einbezogen in die Untersuchung von DFSI Ratings in Kooperation mit der Kassensuche GmbH wurden alle bundesweiten sowie regionalen Krankenkassen, die für die Allgemeinheit geöffnet sind. Von diesen Anbietern haben die Analysten nur diejenigen mit einem Gesamtrating bewertet, die die dafür erforderlichen Daten zur Verfügung gestellt haben. Die Kassensuche GmbH betreibt ein Vergleichsportal, mit dem sich die Beitragssätze und Leistungen der Kassen vergleichen lassen.
Die Gesamtsieger 2023: Techniker, HEK und HKK
Als Gesamtsieger mit der Note „sehr gut“ und 88,4 Punkten geht wie bereits im Vorjahr die Techniker Krankenkasse vom Platz. Den zweiten Rang sicherte sich die HEK – Hanseatische Krankenkasse (84,8 Punkte) gefolgt von der Handelskrankenkasse (HKK) (84,4 Punkte).
Die drei bundesweit geöffneten Anbieter schnitten im Gesamtergebnis und damit in der Kategorie „Unternehmensqualität“ am besten ab. 23 Kassen erhielten dieses Jahr die Note „gut“. Zum Vergleich: Im Vorjahr sicherten sich noch sieben Körperschaften die „sehr gute“ Bewertung.
Auch im Teilbereich „Mehrleistungen“ konnten nur zwei Anbieter mit einer Topbewertung punkten: Hier steht die HEK auf Platz eins (83,7 Punkte) und die Techniker erhält Silber (80,5 Punkte). Die Note „exzellent“ wurde dieses Jahr nicht vergeben.
Vier Krankenkassen punkten im Kundenservice
Anders sieht es dagegen beim Kundenservice aus. Er wurde anhand von drei Kriterien bewertet: Service (Gewichtung: 50 Prozent), Geschäftsstellennetz (20 Prozent) und Kundenperformance (30 Prozent). Vier Krankenkassen gehen hier mit der Bestnote vom Platz. Spitzenreiter im Kundenservice sind folgende Krankenkassen, die die Note „exzellent“ erhielten:
- Techniker (91,8 Punkte),
- SBK Siemens-BKK (91,7),
- Barmer (91,6) und
- DAK-Gesundheit (90,1).
Zwölf Körperschaften sicherten sich für ihr Engagement für ihre Mitglieder eine „sehr gute“ Bewertung:
- IKK Classic (89,6),
- Novitas BKK (87,7),
- HKK (87,6),
- Kaufmännische Krankenkasse – KKH (86,9),
- Viactiv Krankenkasse (86,8),
- Pronova BKK (86,3),
- IKK gesund plus (85,9),
- Knappschaft (85,0),
- Audi BKK (83,4),
- BIG direkt gesund (82,5),
- Energie-BKK (81,8) und
- HEK (80,0).
Die Ergebnisse zum Teilbereich „Finanzstärke“ hat das Handelsblatt online noch nicht veröffentlicht.
Für einen optimierten Versicherungsschutz
Eine Krankenkasse kann jedoch nicht die Leistungen anbieten, wie sie mit einer privaten Krankenversicherungs-Police vereinbart werden können. Jedoch können gesetzlich Krankenversicherte, die in der GKV und damit bei einer Krankenkasse bleiben müssen, eine private Krankenzusatz-Versicherung abschließen, um von den besseren Leistungen der privaten Krankenversicherung (PKV) profitieren zu können.
Derartige Policen werden für den stationären und den ambulanten Bereich sowie für Behandlungen beim Zahnarzt als Ergänzung zur GKV angeboten. Eine private Krankenzusatz-Versicherung für gesetzlich Krankenversicherte übernimmt je nach Leistungsvereinbarung zum Beispiel die Mehrkosten für Medikamente, Zahnersatz, Zahnreinigung und/oder Hilfsmittel wie Brillen, welche die gesetzliche Krankenkasse teilweise oder gar nicht zahlt.
So können zum Beispiel mit einer privaten Krankenhauszusatz-Police die Differenzkosten zur GKV für eine Klinikunterbringung im Einbett- statt im Mehrbettzimmer und/oder die Mehrkosten für eine Chefarztbehandlung abgedeckt werden. Umfassende Informationen zur privaten Krankenversicherung, zu Krankenzusatzpolicen, aber auch wann ein Wechsel von der GKV zur PKV möglich ist, gibt es beim Versicherungsvermittler.