Ein schönes Adventsgesteck oder ein geschmückter Weihnachtsbaum können schnell zu einem Brandherd werden, denn die Hitze einer Kerze genügt, um Zweige in Brand zu setzen. Doch selbst eine elektrische Beleuchtung kann gefährlich sein, da auch Glühlämpchen sehr heiß werden.

Feuerbrunst statt stille Nacht

21.11.2022 (verpd) In den letzten zwei Monaten des Jahres steigt oftmals das Brandrisiko in den heimischen vier Wänden. Vor allem Weihnachtsgestecke oder Christbäume, die mit echten Kerzen stimmungsvoll beleuchtet werden, können ruckzuck einen Wohnungsbrand auslösen. Elektrische Beleuchtungen sind eine Alternative, doch auch die kleinen Glühlämpchen sind mitunter brandgefährlich. Sicherer und deutlich energiesparender sind Modelle, die auf LEDs setzen.

Ein paar Lämpchen hier, eine Lichterkette da – eine stimmungsvolle Weihnachtsbeleuchtung ist wunderschön, aber auch eine immense Energieverschwendung. Mit der Weihnachtsbeleuchtung wird nämlich deutschlandweit genauso viel Strom verbraucht, wie eine mittelgroße Stadt im ganzen Jahr benötigt, betonen die Experten des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND).

Deshalb raten sie, die elektrische Beleuchtung von klassischen Lämpchen auf moderne und energiesparende LEDs umzustellen. LEDs verbrauchen nämlich im Vergleich zu Glühlämpchen bis zu 90 Prozent weniger Strom, was sich durchaus auch im Geldbeutel zeigt. Ein weiterer positiver Effekt: Das Brandrisiko sinkt bei der Verwendung von LEDs gewaltig.

Die Kerzenflamme ist extrem heiß

Im Vergleich zu einer LED, die zumeist gerade einmal handwarm wird, ist die Flamme einer Kerze nämlich bis zu 800 Grad Celsius heiß. Deshalb reicht die Strahlungswärme einer Flamme aus, um Strohsterne, den Vorhang oder die trockenen Zweige eines Weihnachtsgestecks zu entzünden. Innerhalb von Minuten steht dann ein Raum komplett in Flammen, wie eindrucksvoll ein Video des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e.V. zeigt.

Wie teuer und gefährlich diese Brände sind, untermauern Auswertungen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV). „Rund um Weihnachten und Silvester nehmen die Feuerschäden regelmäßig zwischen 40 und 50 Prozent zu“, erklärt in diesem Zusammenhang Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV.

Laut Auswertungen des GDV betrugen die durchschnittlichen Schadenskosten pro Brand in der Weihnachtssaison 2020 – neuere Zahlen liegen noch nicht vor – rund 3.800 Euro; ein neuer Höchstwert. „Leider kommt es häufig zu Bränden, da ganz einfache Regeln des Brandschutzes nicht ausreichend beachtet werden“, ergänzt Asmussen und verweist auf ein paar grundsätzliche Tipps.

So dürfen Kerzen beispielsweise nie unbeaufsichtigt brennen, denn sie können schnell einen Adventskranz oder einen Weihnachtsbaum in Brand setzen. Brandgefährlich sind zum Jahreswechsel auch querfliegende Silvesterraketen und unachtsam gezündete Feuerwerkskörper.

LED – die sichere Alternative

Deutlich sicherer als Kerzen ist eine elektrische Beleuchtung, doch auch hier sollte man darauf achten, was zum Einsatz kommt. So können beispielsweise defekte Lichterketten einen (Schwel-)Brand auslösen.

Allerdings können auch intakte Glühlämpchen bis zu 70 Grad Celsius heiß werden und dadurch zum Beispiel Strohsterne entzünden. Eine sinnvolle Alternative sind elektrische Lichterketten mit LEDs. Sie werden nicht so heiß und benötigen deutlich weniger Strom.

Worauf man grundsätzlich beim Kauf einer Lichterkette achten sollte, haben die Experten der Aktion Das sichere Haus e.V. (DSH) in ihrem Webportal übersichtlich zusammengefasst. Unter anderem wird hier erklärt, woran man erkennt, ob eine Lichterkette sicher ist.

Weitere Tipps zur Brandverhütung enthält der kostenlos herunterladbare DSH-Flyer „Lichterglanz statt Feuerbrunst“.