Es gibt immer mehr Wohnmobile auf den Straßen. Zwar hat sich aktuell die Schadenhäufigkeit dieser Fahrzeuge, mit denen ein Verkehrsunfall verursacht wurde, nicht verändert, jedoch ist die dabei entstandene durchschnittliche Schadenhöhe gestiegen.
Die Schadenhäufigkeit von Wohnmobilen
8.4.2019 (verpd) In 2017 waren fast 436.000 Wohnmobile hierzulande insgesamt angemeldet. Das waren 38.000 selbstfahrende Campingfahrzeuge mehr als noch im Jahr zuvor. Eine Kraftfahrt-Statistik zeigt, dass auch die durchschnittliche Schadenhöhe eines mit einem Campingmobil verursachten Unfalles gestiegen ist. Allerdings wurden mit den Wohnmobilen deutlich weniger Verkehrsunfälle verursacht als mit Pkws.
Die Zahl der haftpflichtversicherten Wohnmobile beziehungsweise selbstfahrenden Campingfahrzeuge ist 2017 im Vergleich zum Vorjahr um fast zehn Prozent auf 435.808 Fahrzeuge gestiegen. In 2017 ereigneten sich 20.558 Verkehrsunfälle, die mit Campingfahrzeugen verursacht wurden und für die die Kfz-Haftpflichtversicherer den Unfallgegnern ihren dabei entstandenen Schaden erstatten mussten. Insgesamt zahlten die Kfz-Haftpflichtversicherer der Wohnmobile dafür über 55,1 Millionen Euro.
Dies zeigt die aktuelle „Jahresgemeinschafts-Statistik über den Schadenverlauf in der Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung 2017“. Diese wurde gemeinsam vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) und der
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs-Aufsicht (Bafin) herausgegeben.
47 Kfz-Haftpflichtschäden je 1.000 Wohnmobile
Für jeden Kfz-Haftpflichtschaden, der durch ein Campingmobil verursacht wurde, zahlten die Kfz-Haftpflichtversicherer durchschnittlich 2.683 Euro, das sind über fünf Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Von je 1.000 Wohnmobilen hatten 2017 statistisch gesehen 47 einen Kfz-Haftpflichtschaden. Das sind deutlich weniger als bei den Pkws, denn je 1.000 versicherte Autos gab es im gleichen Zeitraum 64 Kfz-Haftpflichtschäden. Damit fällt das Schadengeschehen bei den Campern moderater aus als bei den hierzulande versicherten Autos. Dies ist vermutlich auf die geringere Fahrleistung beziehungsweise die längere Standzeit der Ferienfahrzeuge zurückzuführen.
Besonders hoch war die Schadenhäufigkeit bei Mietwohnmobilen. Während bei normalen Campingfahrzeugen 45 Kfz-Haftpflichtschäden je 1.000 versicherte Fahrzeuge registriert wurden, waren es bei den mietbaren Campingfahrzeugen 173 Unfälle je 1.000 Kfz dieser Nutzungsart.
Schadenhäufigkeit je Fahrleistung …
Die Gemeinschaftsstatistik weist unter anderem auch die jährliche Fahrleistung als Risikomerkmal aus. Allerdings wird dieses Merkmal nicht von allen Kfz-Versicherern abgefragt, sodass hier nur die rund 202.300 Fahrzeuge, für die die Fahrleistung angegeben wurde, ausgewertet wurden. Rund 53.000 der rollenden Ferienwohnungen kamen auf eine jährliche Fahrleistung von unter 6.000 Kilometern. Diese Klasse verunfallte 37-mal je 1.000 versicherte Campingmobile. Der Durchschnittsschaden wird mit 2.357 Euro angegeben.
Die meisten, nämlich knapp 55.400 Campingfahrzeuge, hatten eine Fahrleistung von 10.000 bis 12.000 Kilometer. Sie hatten eine Schadenhäufigkeit von im Schnitt 46 Unfällen je 1.000 Fahrzeuge und eine durchschnittliche Schadenhöhe von 2.398 Euro.
Die Statistik zeigt, dass die Zahl der Schäden wie bei anderen Kraftfahrzeugen auch mit der jährlichen Fahrleistung zunimmt. Die höchste erfasste Fahrleistungsklasse, das sind 21.000 Kilometer und mehr, hatte eine Unfallhäufigkeit von 74 je 1.000 Wohnmobile mit dieser Fahrleistung. Der Durchschnittsschaden betrug hier 2.741 Euro.
… je Fahrzeugalter bei der Anschaffung …
Als weiteres Risikomerkmal wird in der Statistik auch das Alter der Fahrzeuge bei der Anschaffung ausgewiesen: Etwa 130.000 selbstfahrende Ferienmobile waren beim Erwerb jünger als sechs Jahre. Diese Klasse hatte eine Unfallhäufigkeit von 48 Kfz-Haftpflichtschäden je 1.000 versicherte Wohnmobile und einen Durchschnittsschaden von 2.413 Euro. Rund die Hälfte aller Fahrzeuge war bei der Anschaffung älter als zwölf Jahre und ein Drittel älter als 17 Jahre. 17.700 Fahrzeuge waren beim Erwerb sogar älter als 31 Jahre.
Hier betrug die Unfallhäufigkeit nur 33 Schäden je 1.000 Kfz dieser Art mit je einem Durchschnittsschaden von 2.840 Euro. Die größte Unfallhäufigkeit wiesen mit 53 Fällen je 1.000 versicherte Wohnmobile diejenigen Fahrzeuge auf, die älter als 17, aber jünger als 23 Jahre waren. Die höchsten Schäden mit einem Durchschnittsschaden von 3.236 Euro haben Campingfahrzeuge verursacht, die beim Erwerb zwölf bis unter 17 Jahre alt waren. Die Schadenhäufigkeit lag hier bei 49 Unfällen pro 1.000 Wohnmobile.
Die Schadenstatistik zeigt, wie wichtig die Kfz-Haftpflichtversicherung ist. Denn ohne diese müsste der Unfallverursacher für den Schaden der Unfallgegner aufkommen. Wer zudem bei einem selbst verschuldeten Unfall nicht auf seinen eigenen Kfz-Schaden sitzen bleiben will, kann dies über eine Vollkaskoversicherung absichern.