Seit 2021 sterben jedes Jahr mehr als eine Person Menschen in Deutschland. Die häufigsten Gründe, die zum Ableben führen, sind bereits seit Jahren die gleichen.
Eine Krankheitsart verursacht jeden dritten Todesfall
8.1.2024 (verpd) Insgesamt hat sich an den vier Hauptgründen, warum Einwohner hierzulande versterben, seit zehn Jahren nichts geändert. Das Leiden, das am häufigsten zum Ableben geführt hat, sind Krankheiten des Kreislaufsystems. Über ein Drittel der Todesfälle geht darauf zurück. Während sich insgesamt dieser Anteil jedoch seit Jahren reduziert, gibt es einige Krankheitsarten mit einem gegenläufigen Trend.
Im Jahr 2022 – neuere Zahlen liegen noch nicht vor – sind nach Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) in Deutschland knapp 1,1 Millionen Einwohner gestorben, das waren deutlich mehr als in den Vorjahren seit der Wiedervereinigung 1990. Aus der aktuellen Gesundheitsbericht-Erstattung des Bundes (GBA) geht zudem hervor, woran die meisten hierzulande gestorben sind.
Im Detail werden die Todesursachen hier unter anderem nach Krankheitskategorien entsprechend der ICD-10-Klassifikation – der sogenannten Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme – aufgelistet.
Die Statistik zeigt, dass seit zehn Jahren immer die vier gleichen Krankheitsarten, nämlich Erkrankungen des Kreislaufsystems, Neubildungen wie Krebs, psychische Erkrankungen und Krankheiten des Atmungssystems, die vier häufigsten Ursachen sind, warum Menschen in Deutschland versterben.
Todesursache Nummer eins: Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Im Detail sind über 358.200 Personen an Krankheiten des Kreislaufsystems wie Herzinfarkt, Bluthochdruck oder Schlaganfall gestorben. Das entspricht 33,6 Prozent aller Verstorbenen und damit Rang eins der häufigsten Todesursachen. Insgesamt ist der Anteil im Vergleich zu allen Verstorbenen, die diesem Leiden erlagen seit Jahren rückläufig. 1998 – frühere Daten liegen nicht vor – waren es noch 48,3 Prozent.
Zahlenmäßig gab es tendenziell ebenfalls einen Rückgang:1998 starben noch rund 411.400 Personen an einer Herz-Kreislauferkrankung. Der niedrigste Wert mit 331.200 Fällen wurde jedoch 2019 erreicht. Seitdem ist die Anzahl der Todesfälle aufgrund dieser Krankheitsart jedes Jahr wieder etwas gestiegen.
Fast 240.000 Todesfälle durch Neubildungen und Krebs
Die zweithäufigste Todesursache im Jahr 2022 mit 22,5 Prozent aller Verstorbenen sind Krebserkrankungen beziehungsweise Neubildungen. Hier lag der Anteil der Todesfälle gegenüber allen Verstorbenen binnen eines Jahres 1998 sogar noch bei 25,6 Prozent.
Betrachtet man jedoch die Anzahl der Personen, die deswegen verstarben, zeigt sich ein leichter Anstieg: 1998 sind noch 218.400 Personen an Krebs gestorben, ab 2013 waren es jedes Jahr mehr als 230.800 Menschen und 2022 forderte dieses Leiden sogar über 239.900 Todesfälle – der bisher höchste Wert.
Deutlich mehr sterben infolge psychischer Leiden
Den dritten Rang der häufigsten Gründe, warum Menschen hierzulande verstarben, belegten wie auch im Vorjahr Psychische Leiden und Verhaltensstörungen wie Demenz oder auch Suchterkrankungen. Knapp 68.800 Menschen starben daran, das sind 6,4 Prozent aller Verstorbenen. Von 2013 bis 2020 zählten psychische Erkrankungen noch zu den vierthäufigsten Leiden.
Gegenüber 1998 gab es einen signifikanten Anstieg sowohl beim Anteil zu allen Verstorbenen eines Jahres, der damals bei 1,1 Prozent lag, als auch bei der Anzahl der Todesfälle, die in diesem Zeitraum um das Siebenfache gestiegen ist. 1998 wurden nämlich gerade einmal 9.700 Verstorbene dieser Todesursache zugerechnet.
Rang vier und fünf: Atmungs- und Covid-19-Erkrankungen
Den vierten Platz bei den häufigsten Todesursachen, nahmen 2022 Krankheiten des Atmungssystems wie COPD oder Grippe ein. Über 67.600 Menschen verstarben daran, das waren 6,3 Prozent aller Todesfälle. In den Jahren 2013 bis 2020 lag dieses Leiden noch auf Platz drei.
Tendenziell ist in den letzten 25 Jahren sowohl die Anzahl der Fälle mit dieser Todesursache sowie auch der Anteil an allen Verstorbenen gestiegen. 1998 verstarben deswegen noch 49.100 Personen, was anteilig 5,8 Prozent der Verstorbenen im genannten Jahr entspricht.
Zu beachten ist, dass Todesfälle aufgrund einer Covid-19-Erkrankung einer anderen ICD-Schlüsselnummer, nämlich der Schlüsselnummer für besondere Zwecke, zugeordnet sind und nicht bei den Krankheiten des Atmungssystems mitgezählt werden. Diese Schlüsselnummer belegte 2021 und 2022 den fünften Platz bei den häufigsten Todesursachen. 2022 sind knapp 53.000 Personen hierzulande daran verstorben, das waren fünf Prozent aller Todesfälle. Davon verstarben allein knapp 52.400 an Covid-19.
Die sechsthäufigste Todesursache waren im Berichtsjahr Verletzungen, Vergiftungen oder sonstige Folgen äußerer Ursachen. Über 47.900 Personen starben 2022 daran. Das ist der bisher höchste Wert seit 1998, damals waren es knapp 34.600 Betroffene. Den niedrigsten Wert verzeichneten die Statistiker im Jahr 2007 mit 36.700 Menschen, die durch Verletzungen, Vergiftungen oder sonstige äußere Einflüsse verstarben.
Leiden, die mehr als 10.000 Todesfälle im Jahr verursachten
Weitere Ursachen, an denen binnen eines Jahres mehr als 10.000 Personen in 2022 verstorben sind, waren
- Krankheiten des Verdauungssystems (46.037 Verstorbene, 4,3 Prozent aller Todesfälle),
- Symptome und abnorme klinische und Laborbefunde, die andernorts nicht klassifiziert sind (41.071 Verstorbene, 3,9 Prozent aller Todesfälle),
- Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes (40.561 Verstorbene, 3,8 Prozent aller Todesfälle),
- Krankheiten des Nervensystems und der Sinnesorgane wie Augen oder Ohren (39.280 Verstorbene, 3,7 Prozent aller Todesfälle),
- Krankheiten des Urogenitalsystems wie Nieren- oder Harnwegserkrankungen (28.937 Verstorbene, 2,7 Prozent aller Todesfälle) und
- bestimmte infektiöse und parasitäre Krankheiten, dazu zählen unter anderem eine Blutvergiftung oder Magen-Darm-Grippe (Gastroenteritis) (17.347 Verstorbene, 1,6 Prozent aller Todesfälle).
Ein Todesfall ist für nahe Angehörige des Verstorbenen wie (Ehe-)Partner und/oder Kinder nicht nur eine psychische, sondern ohne eine ausreichende Hinterbliebenenvorsorge auch eine finanzielle Belastung.
Wer seinen Ehepartner und/oder seine Kinder für den Fall des eigenen Ablebens finanziell ausreichend absichern möchte, findet eine entsprechende Unterstützung beim Versicherungsvermittler. Auf Wunsch ermittelt dieser beispielsweise, welche gesetzlichen, privaten und/oder betrieblichen Hinterbliebenen-Absicherungen bereits bestehen und wie hoch diese bei einem Todesfall voraussichtlich sein werden.
Dies ist die Basis, um herauszufinden, in welcher Höhe eine zusätzliche Absicherung der Hinterbliebenen notwendig ist. Der Versicherungsexperte kann außerdem über die diversen Lösungen, die die Versicherungswirtschaft für eine bedarfsgerechte Hinterbliebenen-Absicherung bietet, beraten.